Nachkauf Unilever und eine neue Aktie im Sparplan

Seit dem "Katastrophen Dezember" 2018 kennt der Markt im Großen und Ganzen nur eine Richtung, nämlich steil nach oben. Die steigenden Kurse haben dazu beigetragen, dass mein Jahresabschluss 2019 so hervorragend ausgefallen ist. Gleichzeitig macht es für mich die Situation nicht leichter in den Aktienmarkt zu investieren, denn viele Unternehmen sind fundamental betrachtet schon überwertet. Nun scheint es ein interessantes Unternehmen "erwischt" zu haben, das sich auch in meinem Depot befindet: Unilever! Unilever hat zuletzt stark nachgegeben, weil das Unternehmen im Dezember 2019 eine Gewinnwarnung veröffentlicht hat. Das vorhergesagte Umsatzplus ist kleiner ausgefallen als erwartet. Der Markt hat auf diese Nachricht heftig reagiert und der Kurs ist deutlich gefallen. Von über 55 Euro ging es schnell unter die 200 Tage-Linie. Ich persönlich halte recht viel von diesem Unternehmen, vor allem wegen des starken Exposures in Schwellenmärkten und den damit verbunden Wachstumschancen. Aus diesem Grund sehe ich den aktuellen Kursverfall nicht etwa als Gefahr, sondern als Gelegenheit. Natürlich gibt es auf dem Weg zu mehr Wachstum immer mal wieder Rückschläge, wie u.a. ein Artikel vom Handelsblatt aus dem Jahr 2004 beweist: Nach der Gewinnwarnung von Unilver, Henkel  und Beiersdorf halten an Gewinnzielen fest

Unilever befindet sich zwar seit fast genau einem Jahr bei mir im Sparplan, mein durchschnittlicher Einkaufspreis von 52,07 Euro ist aber nicht gerade günstig. Daher habe ich am 12.01.2020 eine Limitorder über 24 Stück aufgegeben. Diese wurde am 14.01.2020 ausgelöst, da der Kurs kurzzeitig unter mein Limit von 49,97 Euro gefallen ist. Dieses Limit, knapp unter der psychologisch wichtigen 50 Euro Schwelle, wurde von mir ganz bewusst so gewählt. Durch den Nachkauf habe ich die Position in meinem Depot mehr als verfünffacht und konnte den Durchschnittspreis um 1,61 auf 50,46 Euro absenken. Ich werde dadurch in den Monaten 03/06/09/12 spürbar mehr Dividenden erhalten, da die Dividendenrendite von z.Z. über 3,5% nicht zu verachten ist. Es könnte natürlich sein, dass der Kurs weiter absinken wird, manche Experten sprechen sogar von Werten unter 45 Euro, ich persönlich bin aber langfristig von diesem Unternehmen überzeugt und würde in so einem Fall eher noch weiter nachkaufen. Insgesamt soll Unilever eine höhere Gewichtung in meinem Depot bekommen, als dies bis dato der Fall war.

Warum ich mich für die Niederländische Variante der Aktie entschieden habe (und nicht etwa für die britische) habe ich übrigens in der Unternehmensbeschreibung im Abschnitt Dividenden erläutert. Es mag sich paradox anhören, aber es geht um Steuern sparen durch Steuern zahlen.

Screenshot vom Limitkauf der Aktie:

Am 3-Monatschart kann man gut den kurzfristigen Kursverlauf seit der Bekanntgabe der Gewinnwarnung erkennen. Die grüne Linie zeigt den gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage.

Im Intradaychart der Aktie vom 14.01.2020 kann man erkennen, dass der Chart nur sehr kurzfristig unter meinem Limitkurs von 49,97 Euro gefallen ist.

Die beiden letzen Screenshots stammen von der Seite boerse.de.


Insgesamt befindet sich der Markt aber, wie bereits erwähnt, seit über einem Jahr fast nur im Aufwind. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Unternehmen auf, oder kurz vor, einem neuen Allzeithoch notieren. Dies trifft auch auf Texas Instruments zu. Nach der Analyse des Unternehmens, zu finden in "Meine Wertpapiere", bin ich jedoch zur Schlussfolgerung gekommen, dass Texas Instruments sehr gut in mein Portfolio passen würde, weil es den bei mir relativ untergewichteten Wirtschaftssektor IT ergänzt, u.a im in meinem Depot sehr dividendenschwachen November ausschüttet, gute Wachstumswerte liefert und die anfängliche Dividendenrendite von ca. 2,77% eine solide Basis darstellt. Zum Glück ist Texas Instruments sparplanfähig, damit laufe ich nicht Gefahr eine größere Einmalsumme genau am Allzeithoch zu "versenken". Ab dem 1. Februar 2020 werde ich Texas Instruments mit 71,26 Euro monatlich besparen. Damit verpasse ich den Ex-Divdend-Day (31.01.2020) ganz knapp. Das ist allerdings zu verschmerzen, da nach gerade einmal einer Sparplanausführung ohnehin nur ein paar Cent zusammenkommen würden.

Der krumme Betrag von 71,26 Euro ist deshalb zustande gekommen, weil ich meine bereits bestehenden Sparpläne dynamisiert habe und die Sparsummen zum Monatsanfang und zur Monatsmitte genau gleich gewichten werde.

Ab Februar 2020 werde ich folgende Wertpapiere besparen:

Sparplanübersicht
Monatsanfang Wertpapier Summe  Monatsmitte  Wertpapier Summe
Johnson & Johnson 123,00 € Wells Fargo 54,84 €
AT&T 52,23€ Reckitt Benckiser 66,63 €
Royal Dutch Shell A 58,63 € National Grid 58,36 €
Rio Tinto 52,53 € Coca Cola 52,53 €
Cisco Systems 51,25 € Unilever 25,63 €
Ross Stores 51,25 € ING Groep 102,50 €
Altria 25,63 € Philip Morris Int. 71,75 €
Fastenal 61,50 € Diageo 37,57 €
Mastercard 25,63 € Visa 25,63 €
Walgreens Boots Alliance 25,63 € JP Morgan Chase 102,50 €
3M 102,50 € Pepsico 102,50 €
Pepsico 102,50 € Chevron 76,88 €
Texas Instruments 71,26 € Oracle

26,25 €

  iShares JPM USD EM Bond

300,00 €

  803,57 €  

1103,57 €

Insgesamt sind das 1907,14 Euro monatlich, davon werden die 26,25 Euro für die Sparplanausführung von Oracle aus dem Verrechnungskonto selbst gespeist. Der iShares JPM USD EM Bond ETF wrid nur noch einmal per Sparplan gekauft, weil Flatex ab dem 01.03.2020 die Konditionen für das Depot deutlich nachteiliger gestalten wird. Ich werde deshalb mein Flatex Depot zur Consorsbank übertragen und es anschließend löschen lassen. Darüber habe ich in meinem letzen Blogeintrag bereits ausführlich berichtet. Ab März werde ich also regelmäßig "nur" noch 1607,14 Euro monatlich investieren.

 

Quelle Vorschaubild: Pixabay

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