Monatsabschluss März 2020

Geht es Euch auch so, was man vor einem Monat über die Corona-Krise wusste bzw. gedacht hatte kommt einem heute vor wie aus einem anderen Zeitalter?! So unglaublich viel hat sich im vergangen März ereignet... Zur Eile, wie ich noch Anfang März dachte, besteht kein Anlass. Die Kriese hat gerade erst begonnen und die Auswirkungen wird die globale Wirtschaft noch lange zu spüren bekommen! Folglich wird es zu vielen Dividendenkürzungen und sogar Streichungen kommen.

Auch aus meinem Portfolio hat das erste Unternehmen angekündigt die Dividende ausfallen zu lassen. Die ING Groep aus den Niederlanden ist laut Eigenen Angaben den Empfehlungen der Europäischen Zentralbank gefolgt und wird Dividendenzahlungen bis mindesten Oktober 2020 aussetzen. Diese Maßnahme scheint im Gesamtzusammenhang durchaus sinnvoll zu sein, für mich ist das aber Grund genug den Seit Januar 2019 laufenden Sparplan über momentan 102,50 Euro erst einmal auf Eis zu legen. Schließlich dreht sich mein Blog ja hauptsächlich um Dividenden, ein Ausfall der selbigen ist somit ein echtes K.O.-Kriterium. Verkaufen werde ich die Anteile aber vorerst zu mindest auch nicht. Ich bin momentan am überlegen die frei gewordenen 102,50 Euro evtl. für einen neuen Sparplan einzusetzen oder diese Summe auf die restlichen Sparpläne zu verteilen.

Erfreulicherweise konnte ich aber dennoch, wie im letzen Monat bereits angekündigt, einen Rekordertrag bei den Dividendeneinnahmen verbuchen. Insgesamt 165,75 Euro netto habe ich auf mein Verrechnungskonto überwiesen bekommen. Der Freistellungsauftrag ist noch nicht aufgebraucht. Die Zahlungen in chronologischer Reihenfolge kamen von:

  1. Wells Fargo, 01.03.2020; 11,70 Euro
  2. Visa Inc, 03.03.2020; 0,36 Euro
  3. Johnson & Johnson, 10.03.2020; 25,44 Euro
  4. Chevron, 10.03.2020; 3,34 Euro
  5. Walgreens Boots Alliance, 12.03.2020; 1,75 Euro
  6. 3M, 12.03.2020; 6,57 Euro
  7. Saputo, 13.03.2020; 3,84 Euro
  8. Stag Industrial, 16.03.2020; 12,47 Euro
  9. iShares NASDAQ 100 UCITS, 16.03.2020; 1,67 Euro
  10. Unilever NV, 18.03.2020; 10,68 Euro
  11. Waste Management, 20.03.2020; 6,38 Euro
  12. Royal Dutch Shell A, 23.03.2020; 30,03 Euro
  13. iShares J.P. Morgan USD EM Bond, 25.03.2020; 21,37 Euro
  14. Asahi Group Holdings LTD, 26.03.2020; 8,76 Euro
  15. Gilead Sciences, 30.03.2020; 10,53 Euro
  16. Ross Stores, 31.03.2020; 1,82 Euro
  17. Pepsico, 31.03.2020; 9,04 Euro

Besonders gefreut habe ich mich über meine erste japanische Dividende von Asahi. Wie man an diesem Screenshot der Dividendenabrechnung sehen kann sind japanische Aktien wirklich unproblematisch bei der Quellensteuer.

Dividenden und Ausschüttungen seit 2014

Im März 2020 habe ich insgesamt 2677,64 Euro investiert. Davon entfallen 1607,14 Euro auf Sparpläne und 1070,50 Euro auf den Einmalkauf von Fortis INC. Da der Sparplan von Oracle über z.Z. 26,25 Euro ja aus dem Verrechnungskonto gespeist wird habe ich insgesamt aber "nur" 2651,39 Euro aus eigener Tasche investiert.

Grafisch dargestellt sieht mein Portfolio so aus (Gesamtwert ohne Verrechnungskonto 44723,08 Euro)

Das Depotvolumen hat trotz der investierten Summe von 2677,64 Euro um 3263,52 Euro im Vergleich zum Vormonat nachgegeben.

Depotenwicklung

Jetzt kann ich also aus eigener Erfahrung darüber berichten wie es sich anfühlt, wenn das eigene Depot crasht und einzelne Werte über die Hälfte ihres ursprünglichen Wertes verlieren. Um 12,1% hat mein Depot im vergangenen Monat nachgegeben. Zusammen mit dem Februar ergibt dies eine Negativperformance von 20,6%, ab 20% spricht man von einem Crash. Im März allein habe ich Kursverluste von 5917,41 Euro hinnehmen müssen. Selbst unter Einbeziehung der Dividenden bleibt ein gigantisches Minus von 5748,66 Euro. Das ist mit großem Abstand die schlechteste Monatsperformance seit Beginn meiner Börsentätigkeit im Jahre 2014. Natürlich ist die Gesamtperformance inzwischen auch in den negativen Bereich abgerutscht. Ein Minus von 3351,06 Euro weist mein Depot inzwischen auf, Dividenden und Erträge sind dabei schon berücksichtigt.

Seit der ersten Buchung sieht die Peformance grafisch dargestellt so aus: (Als Benchmark ist pink der MSCI World, orange der S&P 500, sowie grün der DAX abgebildet, die Performance meines Depots ist in schwarz dargestellt.)

Es ist augenscheinlich, dass sich mein Depot in "guter Gesellschaft" befindet, denn alle Indizes haben ähnlich viel nachgegeben. Als langfristiger Anleger interessiert mich die Performance auf Monatssicht eigentlich nicht. Angesichts des Rekordverlusts lohnt es sich hier dennoch einmal genauer hinzuschauen:

Mit "nur" 12,1% Minus geht mein Depot tatsächlich als "Gewinner" aus diesem Vergleich hervor.

Der True Time Weigted Rate of Return ist innerhalb eines Monats um 19,42% auf 41,12% gefallen. Die Gesamtverzinsung meines Depots (interner Zinsfuß) ist mit -5,47% erstmals negativ, das ist ein Minus von 9,32% im Vergleich zum Vormonat, da betrug der interne Zinsfuß immerhin noch +3,85%.

Beim Blick auf die Einzwelwerte haben folgende Unternehmen im März am schlechtesten abgeschnitten:

Wenig überraschend haben Aktien aus den Sektoren Finanzwesen (ING Groep, Wells Fargo, JP Morgan Chase), zyklische Konsumgüter (Volkswagen, Leggett & Platt, Ross Stores) sowie Immobilien (Stag Industrial) am meisten Federn gelassen.

Tatsächlich gab es im März auch eine Hand voll Unternehmen mit einer positiven Perfromance:

Werte aus der Gesundheitsversorgung / Pharma waren besonders gefragt (Gilead Sciences, Walgreens Boots Alliance), aber auch nichtzyklische Konsumgüter (Reckitt Benckiser) und IT Unternehmen (Oracle und Cisco Systems) waren sehr begehrt. Weil ich Fortis INC (Wirtschaftssektor Versorger) erst Mitte des Monats gekauft habe ist die Performance dieses Unternehmen natürlich nicht aussagekräftig. Es gibt also durchaus auch Profiteure der Krise.

Die Länderallokation sieht, Stand Ende März 2020, so aus:

(nicht berücksichtigt iShares J.P. Morgan USD EM Bond UCITS ETF)

Länderallokation: USA: 65,20%; UK: 9,86%; Niederlande: 9,26%; Kanada: 7,70%; Deutschland: 5,94%; Japan: 2,09%

Im Gesamtportfolio, also mit dem iShares J.P. Morgan USD EM Bond UCITS ETF, habe ich folgende Länderallokation: USA: 55,76%; UK: 8,47%; Niederlande: 7,96%; Kanada: 6,62%; Deutschland: 5,11%; Japan: 1,75%

Ein Blick auf die Sektorallokation:

Nichtzyklische Konsumgüter: 19,18%; Anleihen: 14,13%; IT: 12,84%; Gesundheitsversorgung: 12,71%; Zyklische Konsumgüter: 8,29%; Finanzwesen: 7,41%; Industrie: 6,38%; Immobilien: 5,81%; Versorger: 5,48%; Energie: 3,97%; Telekommunikation: 2,33%; Materialien: 1,55%

Würde man den Bereich Anleihen außer acht lassen und sich nur auf die Aktien & Aktien-ETF-Allokation konzentrieren, so hat das Depot folgende Allokation: 

Nichtzyklische Konsumgüter: 22,33%; IT: 14,95%; Gesundheitsversorgung: 14,80%; Zyklische Konsumgüter: 9,65%; Finanzwesen: 8,63%; Industrie: 7,44%; Immobilien: 6,77%; Versorger: 6,39%;; Energie: 4,62%; Telekommunikation: 2,60%; Materialien: 1,81%

Ziele für das Jahr 2020

Es bleibt abzuwarten wie viele Unternehmen aus meinem Portfolio Dividenstreichungen- Kürzungen- oder Freezes durchführen werden und wie sich das auf die Erreichung meiner gesetzten Ziele für 2020 auswirken wird. Wenn man über das Jahr 2020 hinaus denkt ist es sehr wahrscheinlich, dass zumindest die meisten Unternehmen beim Tempo der Dividendensteigerungen auf die Bremse treten werden und diese folglich weniger stark als gewohnt angehoben werden. Die 165,75 Euro Nettodividenden aus dem März waren allerdings von der Corona-Krise nicht kompromittiert. Somit hat sich die durchschnittliche Nettodividende in meinem Depot um 13,65 Euro auf nun 83,13 Euro gesteigert. Nach dem ersten Quartal des Jahres 2020 habe mit 11836,39 Euro investiertem Kapital bereits 47,35% der Zielsumme von 25000,00 Euro erreicht.

 

Ziel 1 25000,00 Euro Investment Zielerreichung in % 47,35%
Ziel 2  130,00 Euro Nettodurchschnittsdvidende Fehlbetrag  46,87 Euro

Was gibt es sonst noch?

Am 04.04.2020 hatte mein Blog sein einjähriges Jubiläum. Immerhin 8053 Besucher haben sich auf meinen Blog "verirrt" und für insgesamt 25347 Seitenaufrufe gesorgt. Ich bin ohne Erwartungen an die Sache herangegangen und finde das durchaus beachtlich. Ich bedanke mich für das Interesse!

Ausblick auf den April 2020

Auch durch die Corona-Krise hindurch möchte ich meine Sparpläne weiterhin ausführen lassen, allerdings nicht ohne die Dividendenpolitik der Unternehmen außer acht zu lassen. Das kann bedeuten, dass einzelne Sparpläne pausiert werden, siehe ING Groep, und ich mich vielleicht auch von einzelnen Unternehmen trennen werde. Ich werde versuchen die globale Entwicklung bei der Bewältigung der Krise genau zu beobachten und mein Vorgehen darauf hin anzupassen. Dies kann bedeuten, dass ich mein Portfolio um ein paar konservative, und vermeintlich sichere, Wert erweitern werde. Entsprechende Unternehmen könnten daher zeitnah in meiner Watchlist auftauchen. Es zeigt sich einmal mehr, als Dividendeninvestor braucht man vor allem Geduld, das gilt aktuell mehr den je.

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