Microsoft

Stand April 2021, Kompaktanalyse

Symbol: MSF

WKN 870747 ISIN US5949181045

Vollständiger Name: Microsoft Corporation 

Geschäftsmodell

Fast jeder könnte zu Microsoft spontan Einiges erzählen, denn Microsoft gehört zu den Unternehmen mit dem weltweit größten Bekanntheitsgrad und viele Menschen verwenden Produkte der Firma jeden Tag. Einen Teil der Geschäftstätigkeiten beschreibt das 2012 eingeführt und bis heute verwendete Logo. Blau steht für Windows (Betriebssystem), grün für die X-Box (Spielekonsole), gelb für die Suchmaschine Bing und Rot für Office. Daneben bietet Microsoft auch noch folgendes an: Serverprodukte, Entwicklungsumgebungen, die Fernsehplattform Microsoft Mediaroom, Framework und Compiler, Services für IT-Consulting inklusive dem Cloud-Service Azure, Spiele (nicht nur für die X-Box sondern auch für den PC), Eingabegeräte wie Mäuse und Tastaturen, kompakte Notebooks unter der Bezeichnung Surface, Fachliteratur unter dem Label Microsoft Press, Virtualisierungen wie Windows Virtual PC und Mobiltechnik / und Software unter der Marke Nokia. Auf die Geschichte der Firma gehe ich hier bewusst nicht ein, da es sich um eine Kompaktanalyse handelt und der Wikipediaeintrag bereits das Wesentliche beinhaltet.

Die Frage, ob Microsoft einen Burggraben besitzt muss hier eindeutig mit ja beantwortet werden. Das gilt vor allem beim Betriebssystem Windows welche weltweit einen Anteil von noch immer über 75% aufweist. Auch im global stark wachsendem Cloud-Geschäft ist Microsoft weit vorne mit dabei und belegt z.Z. mit einem Marktanteil von 20%, hinter Amazon AWS, den zweiten Rank weltweit. Seit 2014 ist Satya Nadella der Vorstandsvorsitzende. Rund 170000 Menschen arbeiten mittlerweile für Microsoft global, davon ca. 50000 am Sitz der Firma in Redmond Washington. Die Marktkapitalisierung von ca. 1,628 Billionen Euro ist die zweitgrößte überhaupt und wird nur von Apple übertroffen.

Nicht nur Apple hat repräsentative Stores, auch Microsoft hat, wie hier in NYC solche physischen Läden errichtet. Hier können dann u.a. die Microsoft - Surface Notebooks erworben werden.

Quelle: https://www.flickr.com/photos/30478819@N08/26673025412

Dividenden

Die erste Dividende wurde im Q 4 2004 in Höhe von 0,08 $ gezahlt. Bis zum Jahr 2009 wurde die gezahlte Dividende bis auf 0,52 $ angehoben. Aufgrund der globalen Wirtschaftskrise gab es 2010 einen Dividendenfreeze. Ab 2011 wurde wieder kräftig erhöht. Microsoft kann somit immerhin bereits eine makellose Dividendenhistorie von 11 aufeinanderfolgenden Anhebungen in Folge aufweisen. In 2021 werden 2,24 $ ausgezahlt. Im Folgenden ist die komplette Dividendenhistorie dargestellt, übrigens von mir mit einen Produkt von Microsoft (Excel) erstellt:

Das Payout Ratio gemessen am Gewinn lag 2020 bei 34,2%, gemessen am Free Cashflow sogar nur bei 30,96%. Das lässt noch viel Luft für zukünftige Anhebungen. Es spricht also nicht viel dagegen, dass die über die letzten 5 Jahre um durchschnittlich 9,24% p.a. angehobenen Dividende in Zukunft weniger stark steigen sollte. Eigentlich verlangen meine Kriterien für das Investment eine Dividendenrendite von mindestens 2,0%. Diese Aussicht war für mich letztendlich Grund genug, trotz einer anfänglichen Dividendenrendite von gerade einmal 0,9% in dieses Unternehmen zu investieren. Gezahlt wird in den Monaten 3 / 6 / 9 / 12.


Die EPS konnten sich von 2014 (2,66 $) bis 2020 (5,11 $) fast verdoppeln. Gleiches gilt auch für die Gewinne, der sich im genannten Zeitraum von 22,08 Mrd. $ auf 44,28 Mrd. $ sogar mehr als verdoppelt hat. Lediglich im Jahr 2018 vielen die Werte bei EPS mit 2,15$ bzw. beim Gewinn mit 16,571 Mrd. $ ungewöhnlich schwach aus. Das liegt aber an der US-Steuerreform bei der Unternehmen im Ausland geparktes Kapital in die USA zu verhältnismäßig günstigen Steuerkonditionen zurück holen konnten. Es handelt sich also um einen Einmaleffekt. Das kann man auch am Umsatz feststellen, der in 2018 im Vergleich zu 2017 um 20,41 Mrd. bzw. 22,36% auf 110,360 Mrd. $ zulegen konnte. Dieses phänomenalen Wachstum in den letzten Jahren hat natürlich dazu geführt, dass die Aktie immer teurer wurde 2020 bei einem KGV von 35,31 notierte. Dementsprechend hoch fällt auch das KBV von 13,02 aus. Auch das PEG Ratio von 2,5 (Stand Ende 2020) ist als teuer zu betrachten. Es zeigt sich einmal mehr, Qualität hat ihren Preis und der Markt setzt weiteres Wachstum voraus, in das Microsoft bewertungstechnisch erst noch hinein wachsen muss.

Verschuldung

Um es kurz zu machen: Microsoft hat im Grunde keine Verschuldung aufzuweisen! Das liegt daran, dass die Cash-Reserven die vorhandenen Schulden mehr als decken können. Das Rating von Standard and Poor's fällt mit AAA bis A-1+ mit stabilen Ausblick wirklich unfassbar gut aus. Die Kreditwürdigkeit von Microsoft entsprich sogar in etwa der von Deutschland. 

Anders gesagt: Es geht praktisch nicht besser!

Auch die Kennzahlen bei der Profitabilität fallen hervorragend aus. Die Eigenkapitalrendite (ROE) lag 2020 bei 42,19%, wobei die Eigenkapitalquote 39,26% betrug. Dieser Wert hat sich seit 2016 (37,17%) leicht verbessert, in totalen Zahlen ist das Eigenkapital (2016) 72 Mrd. $ bis 2020 (118,3 Mrd. $) aber deutlich gestiegen, daran kann man sehr gut das starke Wachstum in letzter Zeit ablesen. Die Gesamtkapitalrendite (ROA) bei 17,22%, die Kapitalrendite (ROI) bei 33,37% und die Nettomarge bei 30,96%. Aufgrund des Wachstums werden diese Kennzahlen in Zukunft wahrscheinlich sogar noch besser ausfallen. Normalerweise vergleiche ich diese Kennzahlen mit einem oder mehreren Mitbewerbern, aufgrund der marktbeherrschenden Position Microsofts gibt es keine Firma die man als den Hauptkonkurrent von Microsoft ausfindig machen kann. Natürlich könnte man z.B. die Cloud Sparte Azure separat mit den Hauptkonkurrenten Amazon AWS, Google etc. gegenüberstellen. Für die Betrachtung des Gesamtunternehmens ist das aber meiner Meinung nach nicht zielführend. Microsoft betreibt ein Aktienrückkaufprogramm. So hat sich die Anzahl der Aktien von 2011 mit 8,593 Mrd. Aktien bis 2020 auf 7,646 reduziert. Das entspricht einer Rückkaufquote von im Schnitt 1,29% pro Jahr. 


Es gibt Wachstum, egal wo man hinschaut. Den 237 Firmenaquisitionen stehen laut crunchbase.com gerade einmal 38 Exits gegenüber. Die letzte Akquisition vom 12. April 2021 schlug mit 19,7 Mrd. $ zu buche. Es handelt sich dabei um die Firma Nuance Communications. Nuance ist eine Firma die sich in Spracherkennung und künstlicher Intelligenz spezialisiert hat und u.a. dabei half Apples Siri mit auf den Weg zu bringen. Mit dem Kauf von Nuance will Microsoft seine Cloud-Strategie im Bereich des Gesundheitswesens ausbauen. Bereits jetzt benutzen rund 77% aller US-Krankenhäuser Software von Nuance. Die Übernahme ist Microsofts zweiteuerste der Firmengeschichte nach dem Karrierenetzwerk LinkedIn von 2016. 

Die obenstehende Liste gibt einen Einblick von Microsofts Zukäufen in den letzten rund 13 Monaten.

Quelle: https://www.crunchbase.com/organization/microsoft/company_financials

Im Langzeitchart (der Chart reicht ca. 25 Jahre zurück) lässt sich gut erkennen, dass bis 2014 wenig "Musik" in der Aktie war. Microsoft galt als langweilig, wenig innovativ und als Dinosaurier der Branche. Das änderte sich aber radikal mit dem 2011 eingeführten Abo-Modellen. Die Rede ist von Microsofts Office Suite. Früher wurde die Office Produkte ausschließlich  verkauft, d.h. es wurde einmalig viel Geld ausgegeben. Aufgrund der hohen Ausgaben wurde auch oft nicht auf jede neu Office-Version upgegradet sondern es wurde sehr lange die erworbene Version genutzt. Durch das Abonnement, dass sich bei Microsoft "Microsoft 365" nennt, entfällt dieser Nachteil. Man hat immer die aktuelle Version und Microsoft generiert dadurch planbare und regelmäßige Einnahmen aus den Abogebühren. Zudem können die Produkte sowohl auf dem Desktop als auch in der Cloud genutzt werden, d.h. auch auf Geräten auf denen das Officepaket nicht installiert ist. Das geschieht in Kombination mit dem dafür zwingend notwendigen Microsoft-Konto. Der Service erfreut sich seit dem größter Beliebtheit und hat sich für Microsoft als wahrer "Goldesel" entwickelt. Es ist meiner Meinung nach für die menschliche Psychologie auch angenehmer permanent z.B. 10 Euro Monatlich für Microsoft 365 Family auszugeben, anstatt für das Produkt einmalig bis zu mehreren 100 Euro zu bezahlen. 

Quelle Chartabbildung: Google

Die Marktbeherrschende Position von Microsoft hat dazu geführt, dass das Unternehmen bereits etliche Milliarden an Kartellstrafe z.B. an die EU zahlen musste. Das ist natürlich unerfreulich und auch nicht gut für das Image, konnte den langfristigen Erfolg von Microsoft aber nicht wirklich bremsen. Sehr gut für das Image ist aber mit Sicherheit die Ankündigung, dass Microsoft bereits 2030 Co2-negativ sein will. Microsoft trägt also Verantwortung für den zweifellos enormen Energiebedarf, den die Geschäftstätigkeiten verursachen. Des Weiteren gehört Microsoft zu den klaren Gewinnern der Coronakrise, die die Digitalisierung nochmals deutlich beschleunigt hat und der vielseits beachtete Traderfox-Qualitäts-Check erreicht mit 15 von 15 möglichen Punkten die Bestnote.

Kursanbieter:


Weil Microsoft eigentlich immer zu teuer war, und selbst Corona für keinen wirklich nennenswerten Kursrücksetzer gesorgt hat, habe ich mich dazu entschlossen, trotz der hohen Bewertung in Microsoft per Sparplan zu investieren. Seit dem 15.04.2021 bespare ich Microsoft mit 2 Sparplänen über jeweils 20,00 Euro, die einmal zur Monatsmitte und einmal zum Monatsanfang ausgeführt werden. Aufgrund der sehr günstigen Konditionen, und der Möglichkeit Sparpläne schon ab nur 10 Euro anzulegen bespare ich Microsoft über mein Depot bei TradeRepublic*.

Zu beachten wie immer mein Disclaimer (Haftung für Inhalte) und die Haftung für Links.

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